L e h n s h e r r e n | |||
Zusammenfassung
historischer Beschreibungen
(R.Kramarczyk / Freundeskreis Ortschronik 2011) Briesen, Kersdorf und die Lehnsherren Das Gebiet der „Großen Heide“ umfaßte die Dörfer Sieversdorf, Pilgram, Jacobsdorf, Biegen, Briesen, Petersdorf, Hohenwalde, Markendorf, Podegrim und Lichtenberg im Land Lebus, weiter die Orte Ögeln, Merz, Ragow bei Beeskow und Mixdorf in der Niederlausitz. Das Dorf Briesen hatte ursprünglich (mindestens aber seit dem Jahr 1225) Nutz- und Ackerland von 24 Hufen (etwa 185 ha), davon 2 Hufen Pfarrland und 6 Hufen (4 freie und 2 Pachthufen) für den Dorfschulzen, einschließlich der Schäferei mit 75 Schafen sowie einem Lehnpferdes, für die er 40 Groschen zahlte. Über die älteren Epochen gibt es kaum Zeugnisse, mit Ausnahme von Besitzurkunden und Zinsabgaben. Dabei geht es meist um die Besitzanteile unterschiedlicher Familien. Briesen und Kersdorf gehörten zum Bistum Lebus, 1124 gegründet und ab 1385 mit Bischofsitz in Fürstenwalde. Beide Orte hatten geographisch und strukturell eine große Nähe. Es herrschte das feudale Lehnswesen mit erblichen Nutzungsrecht. Eigentümer waren die Lehnsherren, meist die Landesherren, die ihre Güter mit Abgaberechten an die Lehnsträger weitergaben, die diese Lehngüter wie ihr Eigentum verwalteten und verpachteten. Zwischen Lehnsherr und Lehnsträger gab es einen Treueschwur und die Lehnabgaben wurden von Fall zu Fall unterschiedlich ausgehandelt. Tatsächlich wurden die Lehngüter und Ländereien gekauft und verkauft, aber auch vererbt. Der Lehnsherr, der zuständige Kurfürst, konnte als Eigentümer die Lehndörfer neu vereignen, meist wenn es keine Erben gab oder wenn an die Treue oder Fähigkeit der Lehnsträger gezweifelt wurde. Erst 1807 wurde offiziell die Leibeigenschaft in Preußen aufgehoben. Das kleine Fischerdorf Kersdorf oder Kirstorf besaß keine Ackerfläche und neben dem Dorfschulzen bewohnten um 1460 nur 6 Fischerfamilien den Ort. Aber es gab die Mühle und sogar einen Krug, die eine Pacht bezahlten. Eine eigene Kirche wurde für Kersdorf nie nachgewiesen und man geht davon aus, daß die Kirche in Briesen gemeinsam genutzt wurde. Kersdorf zahlte die Pacht und die Zinsen an die Familien Slaberndorf und Wulf, die selber Lehn an den Bischof zahlten. 1556 besaß Hans Wulf das gesamte Kersdorf mit den Kersdorfer See mit den dazugehörigen Anteilen der Großen Heide. Später gingen Anteile käuflich an den Kurfürsten und dann zum Amt Fürstenwalde. Doch bis 1804 besaß die Familie Wulf noch einige Anteile in Kersdorf. Erst mit dem Großfeuer von 1804, als das Dorf fast vollständig niederbrannte, wurde der Ort praktisch zum königlichen Staatsbesitz. Das größere Nachbardorf Briesen oder Bryzen warf mehr Erträge für die Lehnsherren ab, weil der Ort Ackerland und mehr Wirtschaftshöfe besaß. Die größere Dorfhälfte von Briesen gehörte Heinrich Slawerndorff, die kleine Hälfte Otto von Lossow und dessen Erben. Für die Dorfflächen, Güter und die Teile der Großen Heide, mußten die Pächter eine jährliche Abgabe an ihre Lehnsherren, bzw. Pacht an die Verpächter zahlen. Hinzu kamen die Abgaben der Mühlen und andere Nutzungen. Als Heinrich Slawerndorff starb, hinterließ er keine Erben. Der Brandenburgische Markgraf und Kurfürst Jobst (auch Jost) von Mähren übernahm die Anteile der Slawerndorffs selbst und übereignete sie 1403 an Heinrich Strantz mit allen Wäldern, Wiesen und Gewässern. (Urkunde vom 21.11.1403). Eigentlich handelte es sich um die Anwartschaft und Mitbelehnung bis 1428 für Heinrich Strantz, doch seit 1403 galt Strantz als Lehnsträger für den größeren Teil von Briesen. Im Jahre 1432 verkaufte Lossow 5 Hufen seiner Anteile von Briesen an die Lebuser Stiftskirche. 1438 gingen weitere Anteile Briesens von Hans von Lossow an das Karthäuserkloster in Frankfurt. Der Anteil an Briesen bestand aus dem Lehnschulzen (6 Hufen Land, Teichpacht und dem Lehnpferd), dem Krüger (mit 3 Hufen), einem Bauern (2 Hufen), dem Müller (ohne Land, aber mit Abgaben von 1 Wispel Roggen), 7 Kossäthen (Kleinbauern mit Abgaben) und die Hälfte der Gerichte über das Dorf. Außerdem gab es einen Heidezins für die Nutzer der „Großen Heide“ (Holz- und Weidenutzung). 1442 vereignet der Kurfürst auch die Anteile der Familie Strantz an das Karthäuserkloster, vorläufig aber nur mit Anwartschaft und Vorkaufsrecht. Erst 1493 sind alle Anteile der Familie Strantz, einschließlich der Schäferei und der Mühlen in Briesen und Madlitz an das Kloster verkauft. 1494 verkauften die Brüder Große aus Frankfurt das gesamte Dorf Madlitz mit allen Gütern an die Karthäuser. Damit ist das katholische Kloster der Karthäuser (1396 vor den Mauern Frankfurts gegründet) Nutzungseigentümer der „Großen Heide“ (Karthäuserheide) und der Dörfer Briesen und Madlitz sowie Döbberin, Niederjesar, Arensdorf, Unterlindow, Jacobsdorf und Brieskow. Es war die Regierungszeit von Kurfürst Johann Cicero, der von 1486 bis 1499 in Brandenburg herrschte. Doch größeren Einfluß hatte in fast allen Dingen die Katholische Kirche und vor allem die Klöster und Orden mit ihren großen Besitztümern, wie der Tempelorden in Tempelberg, Heinersdorf, Lietzen, Marxdorf und Küstrin. Die Kirche mit dem Friedhofsacker von Briesen stand auf dem späteren Mühlenplatz. Über die Größe und Ausstattung der alten Dorkirche ist nichts bekannt und vermutlich wurde sie im 30-jährigen Krieg vollkommen zerstört. Nachgewiesen ist eine Kirchenglocke um die Zeit 1450 bis 1460, denn sie blieb erhalten und wurde beim Kirchenneubau 1679 wieder in den Glockenturm eingebaut. Bis 1573 war Briesen eine eigenständige Pfarrgemeinde mit eigenem Pfarrer und Pfarrland. Doch die Kirche in Brandenburg war im Umbruch. 1539 wurde im Zuge der Reformation die Brandenburgische Kirche evangelisch. Katholiken waren praktisch unerwünscht und die Bevölkerung mußte die Konfession ändern. Es folgten Strukturreformen, doch erst ab 1573 wurde die Briesener Kirche zur Tochterkirche von Jacobsdorf. Nun gab es nur einen Pfarrer, der mehre Orte betreute. Um 1600 predigte der Pfarrer Thomas Fröhlich, der jedoch bettelarm war. In seiner Not schlachtete er eine verendete Kuh und wurde von den Leuten dafür verachtet. Für Briesen war es der Anlaß zur Trennung mit der Jacobsdorfer Kirche und man schloß sich offiziell der Kirche in Arensdorf an. Noch im Jahr 1768 wird der Briesener Martin Wollburg als eigener Pfarrer in den Kassenbüchern geführt. Doch ab 1670 tauchen die Kirchenbücher in Jacobsdorf auf, worin Briesen und Kersdorf mitgeführt wurden. Pfarrer und Kirchenväter wie Georg Kucke, Gottfried Denzer oder Martin Wollburg führten jedenfalls ziemlich eigenständig die Kirchengemeinde. Welche Einigung zu welchem Zeitpunkt zwischen Jacobsdorf und Briesen tatsächlich erfolgte, ist nicht klar überliefert. Fakt ist, daß 1603 die Briesener Kirche eine zweite Glocke (Glockengießer Martin Preger) erhält, genau zu der Zeit, als in Briesen die Trennung von der Jacobsdorfer Mutterkirche vollzogen wurde. Mit der Reformation 1539 fiel auch das Karthäuserkloster in Frankfurt in Ungnade. Im April 1540 enteignete der Kurfürst Joachim II. (regierte von 1535 bis 1571) kurzer Hand das Kloster und gab den gesamten Besitz der Universität von Frankfurt. Die Ordensleute sollen sich um andere Dinge, um das christliche Werk kümmern. Damit gehörten auch sämtliche Dörfer und Güter, einschließlich Briesen, der Universität, die nun die Zinsen und die Pacht kassierten. Im Jahr 1571 stirbt Joachim II. und sein Nachfolger Johann Georg (regierte von 1571 bis 1598) verstaatlicht die Ländereien und Güter der Universität. Die Rektoren konnten eine Uni führen, aber keine Güter und Dörfer. Eine wirklich eigenständige Gemeinde wurde Briesen aber erst um das Jahr 1881, denn ab 1571 waren die Lehnsherren direkt die Brandenburgischen Kurfürsten. Doch nun ist Briesen praktisch ein staatliches Dorf und untersteht dem Kurfürsten Johann Georg. Im Jahre 1588 wurde von ihm am Kersdorfer See die „Frankfurter Niederlage“ oder „Frankfurter Ablage“ genehmigt. Dazu wurde in Fürstenwalde eine Schleuse erbaut, um den Schiffsverkehr auf der Spree zu ermöglichen. Von der Spree bis zum Kersdorfer See wurde ein 1 km langer Stichkanal gegraben, für eine schiffbare Verbindung. Zwischen Frankfurt und der Spree am Kersdorfer See wurden Fuhrwerke eingesetzt, um die Waren zu transportieren. Damit wurde die Frankfurter Niederlage ein Umschlagsplatz für Getreide und andere Warengüter, die bis nach Hamburg gingen. Hinzu kamen Geschäfte der Fuhrleute, die auf den Rückwegen auch andere Güter transportieren durften. Es entstanden Lagerhäuser, Fuhrparks mit Pferdeställen und Wohnhäuser für die Familien der Arbeiter und Handwerker. Es entstand eine eigene Wohnkolonie. Doch zwischen 1618 und 1638 wütete der 30-jährige Krieg und verwüstete ganze Dörfer und Ortschaften. In Briesen sollen nur 7 Familien überlebt haben. Der Jacobsdorfer Pfarrer Laperius, der 45 Jahre in seinem Amt tätig war, überlebte alle ehemaligen Bewohner von Jacobsdorf, die er bei seinem Amtseintritt 1624 antraf. Es herrschten 30 Jahre lang nur Plünderungen und Zerstörungen. Auch die Kirchenhäuser wurden nicht verschont, ganze Familien wurden ausgerottet. Als dieser Krieg 1638 endete, war die Mark Brandenburg entvölkert und verwüstet. Es vergingen Jahre, bis Briesen und Kersdorf halbwegs aufgebaut wurden. An hohe Erträge und Abgaben war kaum zu denken. Erst ab 1670 wurden die Kirchenbücher für Jacobsdorf, Briesen und Kersdorf geführt, doch bereits ab 1571 gab es einen Erlaß, der die Kirchenbücher forderte. Hier wurden die Geburten, Sterbefälle, Aufgebote und Hochzeiten schriftlich und durchgehend festgehalten. Da fast alle Einwohner evangelische Christen waren, gibt es seit dieser Zeit detaillierte Nachweise über die einzelnen Familien. Für die Zeit vor dem 30-jährigen Krieg gibt es kaum überlieferte Familiennamen. 1679 wurde eine neue Dorfkirche in Briesen erbaut. Sie stand auf derselben Stelle, von einem Friedhof umgeben und in Nachbarschaft mit dem Schulgrundstück. Die beiden Glocken waren erhalten und wurden im neuen Turm wieder eingebaut. Er besaß sogar eine Turmuhr und war fast 14 Meter hoch. Die Kirche war ein Fachwerkbau und wurde wegen Baufälligkeit 1830 abgerissen. Danach wurde 1838 eine massive Backsteinkirche auf einem anderen Gelände, dem heutigen Kirchanger, gebaut. Der letzte Kurfürst und Markgraf von Brandenburg war Friedrich III.. Er lebte von 1657 bis 1713 und regierte ab 1688 das Land. Im Jahr 1696 erlegte er unweit der Kersdorfer Niederlage, einen kapitalen 66-Ende auf seiner Jagd, den berühmtesten Rothirsch aller Zeiten. Sieben Jahre später krönte er sich zum ersten König von Preußen und nannte sich von nun ab Friedrich I. mit Sitz in Potsdam. Im Jahr 1734 gab es eine Zählung der Untertanen. Danach gab es in Briesen (männliche) 7 Bauern, 20 Kossäthe (Kleinbauern), 7 Büdner (Häusler), 6 Hausleute, 1 Müller, 1 Schmied, 3 Leinenweber, 2 Schneider, 1 Zimmermann, 1 Schäfer, 3 Hirten, sowie 53 Frauen, 5 große Söhne und 9 große Töchter, 40 Söhne und 24 Töchter unter 10 Jahren, 10 Knechte und 9 Mägde und eine Nutzfläche von 22 Hufen (168 ha) sowie 2 Hufen Pfarrland. In Kersdorf wurden gezählt (männliche) 17 Kossäthen (Kleinbauern und Fischer), 11 Hausleute, 1 Müller, 1 Hirte, sowie 33 Frauen, 18 große Söhne und 18 große Töchter, 29 Söhne und 20 Töchter unter 10 Jahren, 8 Knechte und 3 Mägde. Nicht aufgelistet sind die Förster in den Forsthäusern außerhalb der Dörfer, die Heidereiter und Heideläufer sowie die Krüger und Lehrer, die aber auch gleichzeitig Kossäthen oder Hausleute sein konnten. Briesen hatte schon 1575 eine gemeindeeigene Schulstelle neben der Kirche. Der Schullehrer beschwerte sich über seine Schulwohnung, weil er mit dem Hirten denselben Hausflur benutzen mußte. Namentlich sind die Schulmeister Hans Krelitz (1653 bis 1733) und 1734 Johann Friedrich Prögel in Briesen sowie der Lehrer Gottfried Micha Schneider 1707 in Kersdorf erwähnt. Doch Schule und Kirche waren getrennt, auch wenn sie in unmittelbarer Nähe standen. 1702 wird das Schulmeisterhaus mit Garten in gutem Zustand beschrieben. Ein Pfarrhaus gibt es zur gleichen Zeit nicht in Briesen. 1662 wird ein Schulneubau angeordnet, vermutlich auf dem Kirchengelände. Die Kinder am Kersdorfer See wurden von den dortigen Förstern unterrichtet. Um 1640 wird der Briesener Krüger Hans Voss, ab 1678 der Briesener Krüger Jacob Fuhrmann, 1640 der Kersdorfer Krüger Caspar Ladewig und um 1750 der Krüger George Lorentz auf dem königlichen Wilhelmskrug an der Flut erwähnt. Schon um 1430 wird ein Krug in Briesen und um 1460 ein Krug in Kersdorf aufgelistet. Ein Krug war eine feste Wirtschaft mit Schankrecht. Die Dorfschulzen waren die Bürgermeister der Dörfer. Hans Schulze wird 1675 als Dorfschulze in Briesen und Martin Dorn wird als Dorfschulze in Kersdorf 1673 erwähnt. 1700 ist in Briesen Martin Wolff und in Kersdorf Georg Schulze der jeweilige Dorfschulze. Um 1750 sind der Krüger und Kirchenvater Gottfried Denzer in Briesen und Christian Wulff in Kersdorf die Dorfschulzen. In Briesen gab es das Lehnschulzengut mit 6 Hufen Land und einer Schäferei. Zwar mußte der Dorfschulze dafür Lehn zahlen, konnte aber die Länderein verpachten oder selber bewirtschaften. Damit besaß er mehr Land als der Pfarrer, der nur 2 Hufen verpachten konnte. Durch den Reichtum der Dorfschulzen gab es eine Erbfolge, wie auch bei den Krügern und Mühlenmeistern. Später, ab dem 17. Jahrhundert gab es in Briesen mehrere Bauern, die eigenes Land und eigene Güter besaßen und damit vererbbares Eigentum. 1806 waren es 10 Bauern und Briesen zählte gerade 47 Häuser mit 312 Einwohnern. Zwei Großfeuer von 1804 und 1809 zerstörten die alten Dorfstrukturen beider Ortschaften. Kersdorf brannte im Juni 1804 ab und nur 8 Häuser blieben stehen, darunter die Mühle. 17 Häuser einschließlich dem Krug, 10 Scheunen und 3 Viehställe wurden vollständig zerstört. In Briesen brach 1809 ein Feuer aus und zerstörte das gesamte Dorfzentrum. Es wurden insgesamt 20 Wohnhäuser, 14 Scheunen und 24 Viehstelle zerstört. Ein Neuaufbau wurde an dieser Stelle nicht mehr genehmigt und per Los wurden neue Grundstücke in die Müllroser Straße verteilt. Man nannte sie Freiheitsloose und da das Dorfzentrum leer blieb, beschloß man 1830, daß an dieser Stelle die neue Kirche gebaut werden soll. Dieser Kirchplatz besteht bis heute, war aber ursprünglich das eng verbaute Dorfzentrum von Briesen. Auf dem alten Kirchengrundstück wurde 1865 ein Küsterschulgebäude errichtet und bis 1904 als Schulgrundstück genutzt, danach an den Mühlenbesitzer Otto Meyer verkauft. Der ehemalige Kirchfriedhof wurde bereits um 1800 zwischen Briesen und Kersdorf verlagert. 1904 wurde das neue und moderne Schulhaus in Briesen für 250 Schüler in 4 Klassen eingeweiht. Bereits 1894 baute man in Kersdorf ein eigenes Schulhaus für 50 Kinder. Die Flutschule betreute 15 Kinder und bekam erst 1936 ein eigenständiges Schulhaus an der Kersdorfer Schleuse. 1842 wird die Eisenbahnlinie Berlin – Frankfurt fertig gestellt. Briesen bekam eine Haltestation und einen großen Bahnhof. Damit begann der Ort sich zu entwickeln. 1871 war die Gründung des Deutschen Kaiserreiches, aber unter preußischer Herrschaft durch Wilhelm I. und bei einer Volkszählung 1880 hatte Briesen schon 822 Einwohner und 175 Haushalte, Kersdorf 270 Einwohner und 79 Haushalte und die 4 Forsthäuser hatten 40 Seelen. 1889 wird die erste Strecke des Oder-Spree-Kanals mit der Kersdorfer Schleuse eröffnet. Damit entwickelt sich die Frankfurter Niederlage weiter und mehr Kanalarbeiter siedelten sich dort an, auch durch die 1862 erbaute Dorismühle von Karl Gottlob. Es folgten die Industrieansiedlungen, wie Glashütte, Dampfschneidemühle, Getreidemühle und anderen Firmen. Im Jahr 1950 werden durch die Kreisreform der DDR die Orte Kersdorf, die Kersdorfer Schleuse, Frankfurter Niederlage, Forsthaus Flut, Bunter Schütz, Marienhof und Ballhornsruh in Briesen eingemeindet.
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