Apotheke Briesen

Ab 1889 versuchte man in Briesen eine Apotheke zu errichten, jedoch ohne Erfolg. Bis 1903 gab es nur kleine Hausapotheken der Ärzte in Briesen. 

Am 14. Januar 1892 wurde dem Arzt Dr. Wilhelm Niedergesäß in Briesen (er kam im Frühjahr 1891 nach Briesen und blieb bis 1905) die Genehmigung einer Hausapotheke erteilt. 

1903 wurde aber Dr. Niedergesäss (wegen Unsauberkeit und Mängel) die Erlaubnis zur Herstellung und Ausgabe von Arzneimitteln wieder entzogen. 

1903 erteilte man die Genehmigung für eine Apotheke in Briesen. Der Fürstenwalder Apotheker Udo Kühne errichtete 1904 in Briesen seine Zweigstelle.

Damit sollten 5.268 Bewohner von Briesen und dem Umland versorgt werden. Später übernahm der Frankfurter Apotheker Friedrich Fahrenholz die Briesener Zweigstelle. 

am 11. Januar 1904 eröffnete Dr. Franck seine Arztpraxis (mit eigener Hausapotheke bis 1908) 

Im März 1908 begann die offizielle Ausschreibung zur Betreibung einer Vollapotheke in Briesen. Den Zuschlag erhielt Ernst Behm aus Schwerin/W. und er kaufte das Apothekerhaus im Dorfzentrum.

Seit Oktober 1904 gab es ein Giftbuch für die Zweigapotheke, ab 1908 für die Vollapotheke in Briesen. 

1904 wurde die neue Schule eröffnet, das alte Schulmeisterhaus wurde später zum Apothekenhaus umgebaut, ab 1908 für Briesen und Umgebung, für insgesamt 16 Gemeinden und 13 Gutsbezirke zuständig. 

Der Apotheker Behm starb 1918 und die Apotheke wurde für ein Jahr geschlossen. Zwischendurch betrieb der Briesener Arzt Dr. Franck wieder seine eigene Hausapotheke.

1919 übernahm Max Tornow die Apotheke 

Im Juli 1922 eröffnete Dr. med. E. Scholz im Haus der Apotheke seine Arztpraxis in Briesen. 

1923 herrschte eine große Ruhr- Epidemie, in Kersdorf wurde dafür eine Krankenstation errichtet. 

1945 brannte die Schule nieder, das alte Arzthaus von Dr. Franck diente dem Schulunterricht. 1956 Einweihung der neuen Zentralschule, das ehemalige Schulhaus wurde 1955 zum Landambulatorium umgebaut, heute das Ärztehaus in Briesen.

Die Apotheke im alten Schulmeisterhaus blieb bis 1995, nach dem Ende der DDR wurde sie geschlossen. 

Der Apotheker Alfred Gratke gab um 1950 der Briesener Apotheke den Namen „Lindenapotheke“. Unter der Leitung von R. Hellmich wurde die Apotheke verstaatlicht, 1991 wieder privatisiert.

Apotheker in Briesen :

1904 Udo Kühne

1905 Friedrich Fahrenholz, Moeller, Lühmann

1908 Ernst Behm (1918 gestorben)

1919 Max Tornow (bis 1947)

1947 Alfred Gratke

1951 R. Hellmich

1969 Wolfgang Böttcher 

1995 Neubau der Briesener Apotheke

Abriß der alten Apotheke 2004 und Bau eines Parkplatzes 2010