Ü b e r s e t z u n g e n & M a ß e | |||
A n m e r k u n g e n u n d M a ß e i n h e i t e n (historische Aktenfunde) Bauern = besaßen eigenes Land ab einer bestimmten Größe Kossäthen = Kleinbauern, später auch für Tagelöhner (auch Cossäthen oder Coßäth) Büdner = Hausbesitzer ohne eigenes Land, Häusler Victualienhändler = Lebensmittel-Händler Dorfschulze = im heutigen Sinne der Bürgermeister Gerichtsmann = eingesetzter, später gewählter Einwohner für die kleine Rechtssprechung Krüger = Gastwirt, Schankwirt Krug = Gasthaus, mit Schankrecht Schenker = hatten Schankrecht, aber kein Gasthaus (Krug) Restaurationen = Gaststätten, gepachtetes Restaurant Feuerstellen = Wohnhäuser, Wohnstätte für eine Familie „Freiheitsloose“ = nach dem Großbrand auf dem Dorfanger 1809 per Los verteilte Grundstücke in die heutige Müllroser Straße umgesiedelt, die Abgabefreiheiten besaßen Niederlage = Frankfurter Niederlage am Kersdorfer See, Umladeplatz und Zwischenlager für Waren, die per Schiff ankamen und auf die Straße nach Frankfurt gingen, ab 1588 bewilligt wüster Bauernhof = leerstehend, unbewirtschafteter Bauernhof Brotstelle = Anstellung, Arbeitsstelle Küster = Kirchendiener, evangelisch Magnifizenz = Anrede, Titel für Rektoren der Universität Equipage = elegante Kutsche, Pferdegespann Landauer = viersitziger Wagen Optantenheim = Unterkunft für Deutsche Einwanderer aus den verlorenen Gebieten nach 1918 Supplick = Bitte Supplicant = Bittsteller sothaner consideration = feste, festgelegte oder vereinbarte Belohnung defiriren = bewilligen, genehmigen (auch defirieren) resolviert = beschlossen prolongieren = aufheben, zeitlich verschieben Prästationen = Abgaben und Leistungen Contribution = Steuern anheischig = sich verpflichten vidimirte Abschrift = beglaubigte, offizielle Abschrift (bei Dokumenten/Urkunden) Skriptum = Schriftstück, Geschriebenes ad dies vitee restringiret = auf Lebenszeit beschränkt, bezogen perpetuirliche Freiheit = dauerhafte und unbegrenzte Freiheit (Steuerfreiheit, abgabenfrei) eo ipso = eben dadurch, daher perniziös = bösartig, unheilvoll Interim = Zwischenzeit, vorläufige Lösung sothanes = solches, so beschaffen mitternachtswärts = nördlich, aus Richtung Norden quastionis = fraglich, unbeantwortet Possessores = Besitzer, Eigentümer Reflectanten = Interessenten Donation = Schenkung, Zuwendung Dedikation = Widmung, Geschenk Concession = Lizenz, Zulassung Sozietät = Gesellschaft, Genossenschaft sans aucune condition = unverbindlich, nicht vertraglich geregelt rekognosziert oder recognoscirt = identifiziert Post-Expedition = Außenstelle, Zweigstelle der Post debitieren = Konto belasten, Bankwesen (Debitor = Schuldner) Schädelecht = Erlegtes Wild, Kopf mit Haut und Haar Decher = Zählmaß 10 Stück für Felle und Häute Illumination = festliche Beleuchtungen im Schwange = im Gebrauch, noch benutzt Göpelwerk = Antriebsvorrichtung, die durch Zugtiere betrieben wurden Vestibul oder Vestibül = Treppenhalle, Eingangshalle, in Gutshäusern und Schlössern Trinitatitus = Zeitangabe für Pfingsten Ulanen = Bewaffnetet Militärreiter mit Lanzen Kavallerie = militärische Reitertruppe Pelotonfeuer = Gefechtsfeuer kleiner Militäreinheiten Füsilier-Bataillon = Militärische Erschießungs-Kompanie konskribieren = zum Militärdienst ausheben, für das Heer verpflichten Kopulation = Verbindung, Trauung, Hochzeit Aufgebot = offizielle Anmeldung, öffentliche Anzeige einer Hochzeit Priori = Klostervorsteher Komtesse = unverheiratete Gräfin Majoratsherr = nach dem Verwandtschaftsgrad der älteste Erbfolger Katholische Glocken-Aufschrift 1450: „ave maria – gracia – plena – dominus – tecvm – benedicta – tv in mvlierib(us)“ “gegrüßt seiest du Maria, voll Gnade. Der Herr sei mit dir, du bist gesegnet unter den Frauen“ Perkun – „heia Perkunas!“ = Perkuna ist der Himmelsgott für Donner „un beau Colonelle de Potsdam“ = „eine schöne Garde für mein Potsdam“, Spruch von Friedrich LS = Siegel des Preußenkönigs, Teil von Original-Urkunde Signaturn Cölln an der Spree = Unterschrift und Ort (Cölln ist das heutige Berlin/Mitte) Sr.oder Se. Majestät = Seiner (Anrede für den König) Euer Hochwohlgeboren = Königliche Anrede in Schriftstücken Hochseel. Königs Majestät, Weyland… = Anrede für den verstorbenen König Friderici = Friedrich I. , Preußenkönig ab 1701 (geboren 1657 - gestorben 1713) Kurfürsten, Markgrafen und Könige der M a r k B r a n d e n b u r g (Briesen) 1124 = Gründung Bistum Lebus Siegesmund = 1378 – 1388 Kurfürst und von 1411 – 1415 Kurfürst zum zweiten Mal Jobst von Mähren = ab 1388 Kurfürst (1351 – 1411) von ihm 1403 älteste Urkunde für Briesen Siegesmund = ab 1411 Kurfürst (1368 – 1437) vorher 1378 – 1388 Kurfürst Friedrich I. = ab 1415 Kurfürst (1371 – 1440) Briesen in Familienbesitz Strantz, Lossow Friedrich II. = ab 1440 Kurfürst (1413 – 1471) überträgt Briesen an Karthäuserorden Albrecht III. = ab 1471 Kurfürst (1414 – 1486) Johann Cicero = ab 1486 Kursfürst (1455 – 1499) alle Briesener Güter an Karthäuser Joachim I. = ab 1499 Kurfürst von Brandenburg (1484 – 1535) Joachim II. = ab 1535 Kurfürst (1505 - 1571) 1540 Karthäuserkloster enteignet (Ref.) Johann Georg = ab 1571 Kurfürst (1525 – 1598) Universitätsdörfer (Briesen) verstaatlicht Joachim III. Fried. = ab 1598 Kurfürst (1546 – 1608) Johann Siegesmund = ab 1608 Kurfürst, Markgraf (1572 – 1619) ab 1618 der 30-jähriger Krieg Georg Wilhem = ab 1619 Kurfürst, Markgraf (1595 – 1640) Kriegsepoche, Verwüstungen Friedrich Wilhelm = ab 1640 Kurfürst, Markgraf (1620 – 1688) ab 1648 Ende des Krieges Friedrich III. = vor 1701 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg (1657 – 1713) Er schoß 1696 den 66-Ender in Briesen, wurde 1701 König unter den Namen Friedrich I. Friedrich I. = ab 1701 erster Preußenkönig als Friedrich I. (1657 – 1713) Friedrich Wilhelm = ab 1713 König von Preußen (1688 – 1714) Friedrich II. = ab 1740 Friedrich der Große, der Alte Fritz (1712 – 1786) Friedrich Wilhelm II. = ab 1786 König (1744 – 1797) Friedrich Wilhelm III. = ab 1797 König (1770 – 1840) 1811 Gesellschaft der königl. Amtskirche Friedrich Wilhelm IV. = ab 1840 König (1795 – 1861) Wilhelm I. = ab 1861 König (1797 – 1888), im Jahre 1871 Deutsche Reichsgründung Friedrich III. = ab 1888 König (1831 – 1888) regierte nur wenige Wochen Wilhelm II. = ab 1988 Deutscher Kaiser (1859 - 1941) regierte bis 1918 zum Ende der Monarchie, besuchte bis zum 1. Weltkrieg regelmäßig Briesen danach Weimarer Republik bis 1933 Flächenmaße in Preußen vor 1840 1 Quadrat-Fuß = 0,098 m2 (98 cm2) 1 Quadrat-Rute = 14,185 m2 1 a = 100 m2 , sehr alte Bezeichnung ist Joch oder Juckert für 2 Morgen 1 Morgen = 25,53 a (2553 m2) auch 180 Quadratruten (Morgen = ursprünglich: mit einem Ochsen am Vormittag umgeflügte Fläche) 1 Hufe = 7,66 ha (1 ha = 10.000 m2) Huben = anderer und älterer Ausdruck für Hufe, Felder Längenmaße (Jedes Gebiet in Deutschland hatte eigene Maßeinheiten) Zoll (ab 1755) = 2,61 cm Zoll (ab 1816) = 3,77 cm Fuß Preussische = 31,38 cm (1 Fuß sind 12 Zoll) Fuß (ab 1816) = 37,66 cm Elle Preussische = 66,69 cm (ursprünglich die Länge des Unterarmes) Klafter (ab 1755) = 1,88 meter (ursprünglich die Spannweite der Arme) Lachter = 2,09 meter (ursprünglich bergmännisches Längenmaß) Rute = 3,77 meter Gewichte und Mengen Loth = 14,64 Gramm (ursprüngliches Handelsgewicht) Lot (ab 1840) = 16,67 Gramm Pfund (bis 1840) = 468,5 Gramm Pfund (ab 1840) = 500 Gramm (bis heute) Zentner (bis 1840) = 51,54 kg Zentner (ab 1840) = 50 kg (bis heute) Quentchen (bis 1840) = 3,66 Gramm (entspricht ursprünglich 1/10 Lot) Quentchen (ab 1840) = 4,17 Gramm Faden = altes Maß für Brennholz, später Festmeter Fm für 1 m3 Holzmasse Wispel (Getreide) = 14.5 Hektoliter, später 13,48 Hektoliter, ab 1816 = 13,19 Hektoliter Quart (oder Stof) = 1,17 Liter (Flüssigkeit) Stof (ab 1816) = 1,145 Liter Eimer (bis 1816) = 74,9 Liter (in Preußen auch 1 Tonne = 114,5 Liter) Eimer (ab 1816) = 68,7 Liter Scheffel (bis 1816) = 56,18 Liter Scheffel (ab 1816) = 54,96 Liter Mengen und Geldmaße 1 Schock (Schogk) = 4 Mandel = 60 Stück 1 Schock = Geldmenge für 60 Groschen 1 Schockgroschen = 60 Gute Groschen 1 Dutzend = 12 Stück und 12 Dutzend sind 1 Gros (144 Stück) 1 Mandel = 15 Stück, 4 Mandel = 5 Dutzend , 60 Stück, 1 Schock Währungen 1 Thaler = (30 Silbergroschen oder 360 Pfennig) vor 1873 größte Geldeinheit 1 Silbergroschen = (12 Pfennig) 30 Silbergroschen ergeben 1 Thaler oder außerhalb Preußen Gute Groschen (Ggr) vor 1873 1 Schockgroschen = 60 Gute Groschen oder 60 Silbergroschen, ergeben 2 Thaler Mark = (1 Thaler sind 3 Mark) ab 1873 Pennig = kleinste Geldmenge, Geldeinheit Mark und Pfennig = Deutsche Geldwährung bis 2001 zur EURO – Einführung O r t s n a m e n : Zsprea = slawisch 1237 (Wendenfluß) = Spree, knapp 400 km lang Brezen, Bryßin, Brisen = slawisch Birkendorf, Breza = Birke Briesen, um 1200 als Dorf entstanden, 1403 Urkunde, mit Wasser - Mühle, Vorwerk Briesen, Ziegelei Briesen und 4 Ausbauten, Freiheitsloose, Spitzer Berg, Waldschlößchen, Lindenhufen, ab 1950 Kersdorf eingemeindet, mit Angelenhof, Bunter Schütz, Karolinenhof, Schleuse, An der Flut, Frankfurter Niederlage, Marienhof, Seehof, 1841 Bahnstation mit Bahnhof, 1889 Eröffnung Glashütte, Zementwerk, Schneidemühlen, ab 1938 Autobahn Anschluß Kirstorff, Kerssdorff, Kurßdorff, Kerschdorf = Kirstens dörp = Dorf von Kirsten oder Kirstan Kersdorf, Fischerdorf ohne Acker um 1200 entstanden, 1405 Urkunde, (700 m südlich vom Gollingsee Altslawische Siedlung um 700 n.Chr.), eingekircht in Briesen, mit Wasser-Mühle, ab 1863 mit Dorismühle, ab 1905 mit Kersdorfer Schleuse, ab 1950 in Briesen eingemeindet Newenn Niderlage, Frankfurter Niederlage, Ablage = ab 1588 Ablage- und Umschlagsplatz, Wohnkolonie, 1606 Zollhaus, 1801 Krug und Forsthaus am Kersdorfer See, 2 Feuerstellen, 1818 mit 3 Feuerstellen, 1862 Schneidemühle Karl Gottlob, Dorismühle,1864 Holzessigfabrik und 3 Wohngebäude, 1893 Gasthaus zur Kanone, zu Kersdorf gehörig Fluth, an der Fluth = Forsthaus an der Flut, 1 Wohnhaus, zeitweise Schulhaus, Fluthkrug, Wilhelmskrug = Gasthaus an der Flut, Alter Fluthkrug, 1745 Forsthaus für Unterförster, ab 1765 neuer Wilhelms-Krug mit 1 Feuerstelle, 1 Wohnhaus, ab 1805 Fluth-Krug, 1927 Forsthaus, ab 1931 zu Kersdorf, DDR Staatssicherheits-Objekt zur Umschulung RAF-Terroristen, nach 1990 Gasthaus mit Herberge Ballhornshöhe = Ballhornsruhe, zu Kersdorf 1878 vom Zimmergesellen Ballhorn aus Briesen auf 43 Quadratruten mit 1 Feuerstelle und 3 Einwohnern errichtet, ab 1895 mit 2 Wohnhäuser Breitegestell = Forsthaus ab 1867 mit 1 Wohnung, bis 1887 zu Jacobsdorf, bis 1905 Neubrück, ab 1931 zu Briesen, von Hirschdenkmal nach Osten Richtung Jacobsdorf Bunter Schütz = 1721 Steinhöfelsche Schützenhaus, ab 1818 mit 2 Feuerstellen, zum Gut Steinhöfel, ab 1927 Forsthaus Bunter Schütz, ab 1931 zu Kersdorf, ab 1950 zu Briesen Angelenhof = Lindenhofen, Luisenhof Prof. Pernice, östlich der Frankfurter Niederlage am Kersdorfer See, Angelenhof, bis 1963 Forsthaus, 1963 - 1989 Ferienobjekt der DDR-Stasi Adelinenhof = Gutshof auf der Frankfurter Niederlage, um 1700 errichtet, um 1930 Frau Adelina Hinrichsen als Namensgeberin Schweinebraten = Lehngut mit Krug, vermutlich durch Friedrich d. Großen (1740 – 1786) genehmigt, südliches Spreeufer gegenüber Flutwiesen, Familie Kietz in 3 Generationen bis 1954 bewohnt, danach Zerfall. Seehof = Forsthaus am Dehmsee, 1373 Deme, Tempelberger Forsthaus, Schützenhaus, ab 1855 Seehof, 2 Wohnhäuser, ab 1883 Forsthaus Dehmsee, bis 1897 zu Briesen, ab 1897 zu Berkenbrück eingemeindet Carolinenhof = 1864 Karolinenhof, Wohnplatz mit 1 Feuerstelle von Müller Hennig aus Kersdorf erbaut, Gut und Gehöft zu Kersdorf gehörig, zwischen Gliening und Neu Madlitz Waldschlößchen = 1868 Familienhaus der königlichen Eisenbahn bei Briesen mit 6 Feuerstellen, an der Bahnlinie nach Fürstenwalde Jacobsdorph, Jacostorp = Jacobsdorf 1343, Mutterkirche für Briesen und Kersdorf ab 1575, Vermutlich durch Pilgergruppen am Jacobsweg Namensgebung, ähnlich wie Pillgram Modelicz, Modeliz = (slawisch für Bethaus) Alt Madlitz 1373, mit Mühle und Forsthaus am Madlitzer See, Gutshaus ehemals Rittergut, 1798 mit Neuer Kolonie an der Plage = ab 1805 Neu Madlitz, 1776 erhalten 18 Landarbeiter auf dem Forstgrund 6,3 Morgen für Kolonie Demenitz, Dempnitz, Demenitcz = Demnitz 1354, zu Müncheberg, bis 1929 zu Petersdorf, ab 1929 Alt Madlitz eingekircht, ab 1931 eingemeindet Peterstorp, Petirstorp, Petirßdorff = Petersdorf bei Briesen 1341, Rittergut mit 14 Hufe, mit Petersdorfer Vorwerk bei Briesen 1820, zu Jacobsdorf Claus Sifridstorff, Claws Sibrechtsdorf, Sifritzdorff = Sieversdorf 1353 mit Rittergut v. Strantz Wüllmersdorff = Wilmersdorf Steinihobell, Stenhobil, Steynhovil = Steinhöfel 1401 mit Forst und Seen, ehemals auch mit Gollingsee, Gliening, Garzsee und Mühlensee zu Kersdorf Bygen, Bygn = Biegen 1402 mit Rittergut, wurde um 2006 Ortsteil der Gemeinde Briesen |