G e s c h i c h t e K i r c h e B r i e s e n | |||
Historische Daten zur Kirche von Briesen (Mark)
Die alte Kirche zu Briesen bis 1830
Bereits im Jahre1460 hatte Briesen nachweislich einen Pfarrer mit 2 Hufen (15,3 ha) Land. Zu dieser Zeit gab es auch eine
kleine Kirche in Briesen,
wahrscheinlich schon seit über 200 Jahren. Ursprünglich wurde die Kirche
als katholisches Gotteshaus
erbaut. Erst ab 1539 wurde Brandenburg protestantisch und damit die
Kirchen im
Land. In den Jahren 1438 bis 1495 wurde Briesen fast vollständig
(von den Familien
von Lossow und Strantz) an das Frankfurter Kloster verkauft und
gehörte bis
1540 zum katholischen Karthäuserorden. Ab dem Jahre 1540 wurde Briesen zum
Eigentum der Universität
bis 1811, danach unter Königliche Verwaltung gestellt. Im Jahre
1573 wird
Briesen zur Tochterkirche von Jacobsdorf. Das bedeutet, daß die
Kirche in
Briesen nur eine Ortskirche von Jacobsdorf wurde. Doch der Jacobsdorfer
Pfarrer
Thomas Fröhlich war so arm, daß er in seiner Not eine schon
verstorbene Kuh
schlachtete. Dafür wurde er verachtet und Briesen schloß
sich eigenmächtig um das
Jahr 1600 dem Arensdorfer Pfarramt an. Dabei konnte die Gemeinde
Briesen ihre
praktische Unabhängigkeit sichern und eigene Pfarrer und Prediger
bestimmen.
Die Kirche in Briesen erhielt 1603 eine zweite Glocke
(Glockengießer Martin
Preger), Im 30jährigen Krieg wurde auch
die Kirche zerstört.
Überlieferungen gibt es aus dieser Zeit nicht. Sie wurde 1539
erwähnt und stand
auf dem Kirchengelände, heute Ecke Bahnhofsstraße /
Karl-Marx-Straße bis zum
Mühlenfließ. Im Jahr 1679 wurde eine neue Kirche
auf der alten Stelle
erbaut. Diese Kirche wurde 1702 noch in gutem Zustand beschrieben und
hatte 3
Stück Land mit 2 Hufen (wurden vermietet) und einen
Kossäthenhof. Die älteste detaillierte
Kirchenbeschreibung ist aus dem
Jahr 1780, als das Bauwerk bereits verfaulte Holzbalken und
Holzstühle / Kirchenbänke
aufwies. Die Kirchendecke hing erheblich durch und drohte
einzustürzen. Nördlich wurde ein Raum von 14 Fuß (4,39 Meter) lang und 8 Fuß (2,51 Meter) breit angebaut, die Zwischenwände durch Pfeiler ersetzt und die Decke stabilisiert.
Die Kirche war: 60 Fuß lang (18,83 Meter), 28 Fuß breit (8,79 Meter), 16 Fuß hoch (5,02 Meter) Der alte Kirchturm war: 19 Fuß (5.96 Meter) mal 18
Fuß (5,65 Meter) breit, 42 Fuß
innen hoch (13,18 Meter) 1 Turmuhr (wahrscheinlich aus dem Jahre 1713) 2 Glocken: 1. Glocke, 65 cm Durchmesser aus dem Jahre um 1450/1465 Aufschrift: „ave maria – gracia – plena – dominus – tecvm – benedicta – tv in mvlierib(us)“ (Katholische Aufschrift: “gegrüßt seiest du Maria, voll der Gnade. Der Herr sei mit dir, du bist gesegnet unter den Frauen“) , ist erhalten geblieben. 2. Glocke, 75 cm Durchmesser aus dem Jahre 1603 (seit 1942 verschollen) Aufschrift: „ Martin Preger hat mich gegossen 1603“
Nach historischen Aufzeichnungen war
1702 kein Pfarrhaus
vorhanden. Kersdorf hatte keine eigene Kirche, sondern bildete mit Briesen eine Pfarrgemeinschaft.
Die
neue Kirche zu Briesen ab 1838 Im Jahre 1809 gab es
in Briesen ein Großfeuer. Die Häuser auf dem heutigen
Dorfanger brannten
vollständig nieder. Ein Kirchenneubau
wurde 1836 beschlossen und auf dem neuen Dorfanger durchgeführt. 1865 wurde eine Orgel
der Firma „Wilhelm Sauer“ eingebaut und im gleichen Jahr
die Kirche innen dem
Zeitgeschmack angepasst. 1888 erhielt die Kirche zwei Kronenleuchter
und im
Jahr 1891 wurde das erste Missionsfest gefeiert. Ab 1933 wurde die
Kirche und die kirchlichen Organisationen und Vereine durch den
Nationalsozialismus vereinnahmt und umgewandelt. Auch beim Gottesdienst
schmückten Hakenkreuzfahnen die Kirche und den damaligen
Pfarrer. Um 1950 wurde die
Kirche saniert und umgestaltet. 1964 erhielt die Kirche wieder eine
neue
Glocke. |